
Es ist kaum zu glauben, aber der letzte Teil unserer Reise hat schon begonnen - Über 5 Monate der Zeit sind schon vorbei, und wir müssen jetzt nur noch nach Darwin zurück… aber so schnell geht es natürlich nicht. Zuerst hat Henrik uns allen zu seinem Geburtstag noch einen Tagesausflug zu den Horizontal Falls geschenkt.
Wir sind also in Derby angekommen, haben uns einen Campingplatz zum Übernachten gesucht und am nächsten Morgen wurden wir um 8:15 Uhr abgeholt.

Wir wurden mit einigen anderen zum Flughafen gebracht, wo 4 Wasserflugzeuge standen. Kurz zur Erklärung: die Horizontal Falls sind ein Phänomen im Norden der Kimberleys, die man mit dem Auto nicht erreichen kann, sondern nur mit Schiff oder eben mit Wasserflugzeug. Vierzehn Passagiere pro Flugzeug, kurze Einführung, und los ging es - mir war schon wieder Angst und Bange (warum werde ich nur immer besorgter???). Der Flug war echt super, 30 Minuten und dann Landung in kristallklarem, türkisem Wasser - sehr spektakulär! Wir haben an einem Ponton angelegt, und dann war auch schon die Haifischfütterung, an der man entweder vom Rand aus zuschauen konnte, oder man konnte in einen Käfig steigen und aus dem Wasser mit Schnorchelausrüstung dabei sein.
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| Horizontal Falls |

Danach sind wir auf Speedboote, und sind zu den Horizontal Falls gefahren. Diese Falls entstehen dadurch, dass hier in der Gegend der Unterschied zwischen Flut und Ebbe über 11 Meter beträgt und das Wasser sich jedes Mal durch einen 20 Meter bzw. 10 Meter breiten Spalt zwischen 2 Steilwänden in die nächste Bay drücken muss. Das heißt, je nach Stand des Wassers ist zwischen den Becken bis zu 3 Meter
Unterschied und das Wasser schiesst nur so durch die Enge. Und die lustigen Aussies haben natürlich nichts anderes zu tun, als mit dem Speedboot hoch und runter zu heizen…aber sogar ich muß zugeben, dass es ziemlich irre war, ein bisschen wie Achterbahn fahren, nur eben in echt. Nach mehrmaligem Durchqueren der Fälle sind wir wieder zu dem Ponton zurück, wo schon ein leckeres Mittagessen aus frisch gegrillten Barramundi auf uns wartete…ach ja, und noch ein Hubschrauberflug zu den Horizontal Falls, die man nochmal von oben anschauen konnte - der Hubschrauber nur für 4 Personen, ohne Türen, damit man ein bisschen mehr das Gefühl hatte, näher daran zu sein. Das haben bei uns nur die Jungs gemacht, Hannah und ich haben dieses Mal verzichtet.
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| Mit dem Speedboot durch die Fälle |

Nach dem Essen konnte man nochmal mit dem Speedboot durch die Fälle heizen, und dann wurde man schon wieder von unserem Wasserflugzeug abgeholt - dass diese Dinger im Wasser schnell genug werden zum Abheben war schon auch echt spannend - rund um ein super Ausflug und vorgezogenes Geburtstagsgeschenk für Henrik.
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| Sonnenuntergang bei Broome |

Wieder am Campingplatz angekommen sind wir noch 2 Stündchen gefahren und in Broome angekommen - am Indischen Ozean, endlich mal ein Sonnenuntergang am Meer, da wir ja vorher nur an der Ostküste waren und jetzt zum ersten Mal an der Westküste… das war mal etwas anderes. Wir waren aber nach dem ereignisreichen Tag ziemlich platt und sind relativ früh ins Bett gegangen. Die Tage fangen hier in Western Australia einfach wahnsinnig früh an, da die Sonne durch die Zeitverschiebung immer schon um 5.30 Uhr morgens aufgeht (aber auch um 5 Uhr abends untergeht), wir haben uns aber Zeit gelassen, waren im Städtchen und sind an den Strand gegangen - Broome ist bekannt für den Cable Beach, ein traumhafter Strand, an den man mit seinem Auto fährt und dann dort irgendwo den Sonnenuntergang genießt. Wir waren noch schwimmen, aber etwas nördlich von uns wurde ein Saltie gesehen, so dass wir doch etwas unsicher wurden - wir haben nochmal unseren Standort gewechselt, etwas weiter weg von dem Krokodil und waren dann aber trotzdem schwimmen. Stilgerecht auf dem Autodach sitzend, Wein trinkend und den Sonnenuntergang geniessen - das hat schon was.
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| Northern Beaches |

Am nächsten Morgen sind wir weiter nach Norden gefahren, an die Northern Beaches von Broome und haben dort unseren schönsten Übernachtungsplatz gefunden - auf der Düne, ganz alleine, unter uns ein toller Strand, im Hintergrund die roten Felsen - ein Traum. Wir haben einen wunderschönen Tag am Strand verbracht und es uns gut gehen lassen - das letzte Mal am Strand, das mußten wir nochmal geniessen.
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| Bungle Bungle - leider nicht in typischen Rot... |

Denn dann ging es wieder auf den Highway, diesmal

allerdings auf einer asphaltierten Strasse in Richtung Darwin - wir hatten noch 2 Stopps geplant, das bedeutete, wir mussten jetzt noch ein bisschen Strecke machen, um die ganze Distanz zu schaffen. Der nächste Stopp war zwei Tage und ca. 700 km entfernt, der Bungle Bungle Nationalpark. Uns wurden schon Schauermärchen von der schlechten Strasse erzählt - man mußte vom Highway runter und ca. 50 km in den Nationalpark - natürlich wieder mal Dirt Road. Also, Luft aus den Reifen, langsam fahren und dann ging das schon - leider hatte sich unsere Bullbar (Der KUHABWEHRSCHUTZ am Kühler) gelockert und wir mußten doch ein bisschen vorsichtiger fahren. Die Fahrt war trotz extremer corrugation (Wellblechpiste), also fiesem Geschüttele, landschaftlich echt toll. Nach 2 Stunden Fahrt für 50 km waren wir endlich angekommen, auf einem tollen Campground, leider sind Wolken aufgezogen und aus unserem Sonnenuntergang mit tiefroten Felsen wurde nichts. Für den nächsten Tag (Henriks Geburtstag), hatten wir eine Wanderung durch die Bungles geplant - typisch sind die gestreiften Felsen, die wie Bienenkörbe aussehen. Superschön….dieser Teil des Nationalparks war genau so, wie wir uns die Kimberleys immer vorgestellt hatten.
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| Fachmännisch... |
Eigentlich wollten wir am darauffolgenden Tag noch einen anderen Teil des Parks anschauen, aber unerklärlicherweise hat es in der Nacht angefangen zu regnen (es regnet hier in der Trockenzeit praktisch NIE) - aber laut Henrik gehört das zum Campen dazu … Also pitschnasse Zelte zusammenklappen, Stühle nass einpacken und dann haben wir uns auf den Weg gemacht - erstmal die 50 km Dirt Road im Regen… jetzt wissen wir auch, wieso manche Autos aussehen, als hätte man sie in rotem Matsch gewälzt - unseres sah auch so aus. So eine rote Staubpiste verwandelt sich echt schnell in Matschepampe - auf der man mit dem Auto schwimmen kann. Langsam besserte sich das Wetter aber wieder und als wir wieder am Highway ankamen, konnten wir im Trockenen unsere Reifen wieder aufpumpen (fachmännisch mit unserer Gerät, dass man an die Batterie anschließen musste…was wir ein Equipment dabei haben - unglaublich).
Jetzt lagen wieder 2 Fahrtage (mit Zwischenstopp in Kununurra, wo wir nochmals ein letztes Mal einkaufen waren und unsere Bullbar wieder fachmännisch repariert haben) vor uns, und dann sind wir im Kakadu Nationalpark angekommen (der übrigens nichts mit den Vögeln, sondern mit einer Aboriginal Sprache zu tun hat).
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| Top of Gunlom Falls |
Der Kakadu Nationalpark war unsere letzte Station, und wir hatten wir nochmal 3 Tage eingeplant. Erster Stopp waren die Gunlom Falls, die jetzt in der Trockenzeit allerdings nur ein „Fällchen“ waren, allerdings mit einem echt schönen Pool oberhalb des Wasserfalls. Der Campground war auch super, wir haben endlich mal wieder ein Lagerfeuer gemacht, toller Sternenhimmel, ein Traum. Die Straße hin war mal wieder echt schlecht - Wellblechpiste - ohne Worte. Dieses Geschüttele geht echt aufs Material des Autos - Schrauben lösen sich, und zwar einfach so, wie wir nach der Fahrt zurück zum Highway festgestellt haben. Wir waren wieder auf einer normalen Strasse, und haben kurz angehalten, um etwas aus dem Kühlschrank zu holen, und als wir dann wieder losfahren wollten, ging gar nichts mehr, man konnte den Schlüssel zwar drehen, aber es passierte NICHTS. Wir also den nächsten Aussie angehalten, der nur mal kurz unsere Batterie anschaute und feststellte, dass sich durch das Gerüttele einfach die Schrauben gelöst hatten und die Batterie nicht mehr angeschlossen war - unglaublich. Mittlerweile hat sich auch schon eine Schraube an der Leiter von den Zelten gelöst, eine Aufhängung hat sich verabschiedet… viel länger würden wir gar nicht mehr in dem Auto fahren können, bevor es uns unterm Hintern auseinanderfällt …
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| Traumhafte Farben |
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| Jim Jim Falls von oben |
Letzter Programmpunkt waren die Jim Jim Falls, und die Hinfahrt war - mal wieder - ziemlich heftig. Wir haben am Campground kurz Mittagessenspause gemacht, und sind dann die letzten 10 Kilometer 4X4 Strecke zu den Falls gefahren.Eigentlich gibt es hier noch andere Falls, aber da wir die nicht erreichen konnten (man musste einen relativ langen, 80 cm tiefen Fluss überqueren, aber mit unserem Auto dürfen wir nur durch 70 cm tiefe Flüsse …), haben wir stattdessen eine längere Wanderung zu den Pools oberhalb des Wasserfalls gemacht - wie gesagt, die Fälle sind eher ein Rinnsal in der Trockenzeit, aber der 200 Meter freie Fall ist trotzdem sehr beeindruckend. Und die Wanderung war so schön, dass sie es unter die 5 schönsten Wanderungen geschafft hat. Abends haben wir auf dem Campground noch ein paar Holländer getroffen, die auch mit einem „drive beyond“ unterwegs waren, denen haben wir noch ein paar von unseren Sachen vermacht, die wir jetzt nicht mehr wirklich brauchen….
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| Aboriginal Art |
So, und morgen fahren wir wieder nach Darwin, geben nach einer Grundreinigung unser Auto wieder ab, dann haben wir noch eine Nacht im Hotel, und am Dienstag fliegen wir über Perth und Darwin zurück nach Düsseldorf.
Das nächste Mal melde ich mich dann aus Deutschland!
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