Donnerstag, 7. Juli 2016

21.06. - 27.06.: Darwin und der Norden

Mittlerweile ist schon einige Zeit vergangen, seit wir zum letztem Mal geschrieben haben, was natürlich nur daran liegt, dass hier im Norden Empfang und WIFI ziemlich spärlich gesät sind.

Nachdem wir in Darwin angekommen sind, wurden wir am Flughafen von Dustin (von der Autovermietung) mit unserem neuen Auto (siehe letzter Blogeintrag) abgeholt – erstmal hat er uns das ganze Auto vorgeführt und uns erklärt, was wir machen sollen, wenn wir a. steckenbleiben, b. abgeschleppt werden müssen, c. sonstige Szenarien – mir wurde schon Angst und Bange. Aber es zeigte sich schon auf dem Flughafenparkplatz, dass wir ein echt cooles Auto für die nächsten 4 Wochen haben, und weder auf Strom noch auf Campingplätze angewiesen sein sollten. Die Vorfreude stieg.
Nach 2 Stunden haben wir Dustin mit zwei unserer Taschen ins Taxi gesetzt und wir sind losgefahren und mussten erstmal einkaufen, einmal die Grundausstattung (Salz, Pfeffer, Öl usw.), da wir ja in Cairns alles verschenkt hatten. Dann haben wir uns einen Campingplatz gesucht, und zum ersten Mal die Zelte aufgebaut, Gaskocher und Grill ausprobiert – es hat alles super gepasst – wir waren also gerüstet für die nächsten 4 Wochen!

Unser erster Stopp war Litchfield Nationalpark, insbesondere bekannt wegen der Wasserfälle sowie der bis zu 4 Meter hohen Termitenhügel – imposant. Allerdings sind uns danach noch so viele Termitenhügel untergekommen, dass es im Nachhinein nur noch halb so spektakulär war. Wir haben noch eine schöne Wanderung in eine Gorge (Schlucht) gemacht, mit Wasserfall und Pool zum Schwimmen – sehr nett. Gecampt haben wir auf einem ganz kleinen Campground, der nur per Allrad zu erreichen war, schon allein das war super – unglaublich, was man mit so einem Auto alles machen kann. Gut, in Deutschland fahren wir ja auch einen Allrad, aber genutzt haben wir den quasi noch nie wirklich....

Katherine Gorge
Als nächstes sind wir in die Katherine Gorge gefahren,
eine riesige, weite Schlucht, durch die in der Regenzeit ein breiter Fluss fließt. Jetzt, in der Trockenzeit, ist der Fluss auch noch groß, wird aber immer wieder durch Steine unterbrochen, so dass es sozusagen 9 verschiedene Schluchten gibt. Wir haben eine Bootstour in die ersten drei Schluchten gemacht, bei der wir jedes Mal in ein neues Boot umsteigen mussten und an Land über die Steine klettern mußten. Wir haben auch einen Schwimmstopp gemacht, bei dem die kids „Klippenspringen“ entdeckt haben...glücklicherweise hatten wir noch die eine oder andere Gorge vor uns, so dass dieses Hobby noch bis zum Abwinken geübt werden konnte.








Die neuen Freunde...
Zurück im Camp haben wir Familie Britz, die Britzis, kennengelernt – er Kiwi, sie Aussie, wohnhaft in Tassie (übersetzt: er Neuseeländer, sie Australierin und wohnhaft in Tasmanien und gereist sind sie in einem Britz Camper - ähnlich wie unserer mit einem Zelt auf dem Dach). Die Kinder Mabelle, Dante und Lamont waren so alt wie unsere und sie haben sich gleich total gut verstanden – den Rest der Zeit auf diesem Campingplatz waren die 6 nur noch im Pool oder sonst wo zusammen unterwegs.





Lake Argyle
Die Britzis hatten glücklicherweise das gleiche Ziel wie wir, Lake Argyle, so dass wir uns am nächsten Abend schon wieder treffen wollten. Auf dem Weg dorthin mussten wir noch die inneraustralische Grenze zwischen Northern Territories und Western Australia überqueren, und auf der Straße dorthin standen immer wieder irgendwelche Quarantäne-Bestimmungen, die wir geflissentlich ignorierten. Man muss sich das so vorstellen: eine einzige Straße im Nichts, dann ein Grenzposten mit 2 Leuten, die Dein Auto durchsuchen und ALLES beschlagnahmen, was irgendwie mit frischen Früchten, Gemüse, Nüssen, Honig usw. zu tun hatte. Nachdem wir fast alles abgegeben haben (ein paar Kartoffeln und Champignons haben wir in einer anderen Kiste versteckt) haben sie sich nett bedankt und das nächste Auto ausgeräumt – unglaublich...was haben wir schon Spekulationen angestellt, was die alles mit unserem Obst anstellen...
Naja, wer braucht schon Obst und Gemüse!
Mit Überquerung der Grenze wurden die Uhren auch um 1,5h zurückgestellt – so dass wir jetzt wieder nur 6 Stunden von Deutschland entfernt sind – Australien ist einfach so ein unglaublich großes Land! Jetzt geht die Sonne schon um 6 Uhr morgens auf, abends aber leider schon um 17 Uhr wieder unter.



Am Nachmittag sind wir dann am Lake Argyle angekommen – Campingplatz mit „infinity pool“ direkt am See – traumhaft schön. Henrik und ich haben noch eine kleine Wanderung gemacht, während die Kids auf dem Campingplatz geblieben sind. Abends sind dann auch die Britzis gekommen und alle waren happy. Eigentlich wollten wir nur eine Nacht bleiben, aber da die Britzis noch ein e weitere Nacht bleiben wollten und die Kinder so viel Spaß mit ihren neuen Freunden hatten, haben wir auch noch eine Nacht drangehängt – war aber auch ein schöner Platz dort.

Und am nächsten Tag sollte es weiter gehen: die legendäre Gibb River Road, doch davon im nächsten Blog ....


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