
Nachdem wir nach unserem Segeltörn wieder festen Boden unter
den Füssen hatten, machten wir uns weiter auf unseren Weg nach Norden. Erste
Station war Bowen, ein kleines Städtchen am Meer, das uns von irgendwelchen Travellern
unterwegs empfohlen worden ist.

Dort war es auch sehr nett, mit Swimmingpool, Aussichtspunkt
und nettem Café am Strand – was will man mehr? Wir haben einfach nur am Pool
rungelungert, nachmittags einen Spaziergang in die nächste Bucht gemacht und auf
dem Rückweg haben wir tatsächlich zufällig die Familie mit den Kindern
getroffen, die wir schon im Eungella Nationalpark, im Bushcamp, getroffen
haben. Auch Australien ist eine kleine Welt.
Aber nach einer Nacht sind wir schon wieder weiter gen
Norden gefahren, ein weiterer Campingplatz am Meer, nicht so schön, aber mit
Pool und anderen Kindern, was für unsere Kids schon etwas Besonderes ist, denn
Kinder zum Spielen sind hier relativ selten, da die ja immer in die Schule gehen müssen.

Nächstes Ziel war Townsville, die nächste größere Stadt vor
Cairns. Als besonderes Highlight haben wir hier einen Ausflug nach „Magnetic
Island“ gemacht: die magnetische Insel, da Captain Cook, der alte Entdecker, schon
1770 steif und fest behauptete, dass hier sein Kompass verrückt spielte – unser
Kompass auf dem iPhone hat zumindest nicht verrückt gespielt...aber das ist
vielleicht auch nicht ganz zu vergleichen ;0).
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I'm a barbie girl...
in my barbie world... |

Magnetic Island eignet sich hervorragend für einen
Tagesausflug, die Fähre dauert nur ca. 25 Minuten. Dort haben wir uns ein „MOKE“
gemietet, einen fahrbaren Untersatz, der im normalen Straßenverkehr nicht mehr
zugelassen ist, aber auf der Insel noch fahren darf – in PINK. Sehr cool! Wir sind
also in unserem MOKE über die Insel gefahren, haben an diversen Buchten und
Schiffswracks gehalten, waren am Strand – ein toller Tag, wir hatten
Mörderspass mit unserem BarbieAuto!

Nächster Stopp auf unserem Weg nach Norden war Mission Beach,
ein Muss laut sämtlichen Reiseführern. In Mission Beach hatten wir einen total
netten Campingplatz direkt am Strand. Ich habe gleich unsere Nachbarn gefragt,
wie denn hier die Situation ist: Sandflies? Nein. Swinger (=giftige Quallen)? Eher nicht. Eigentlich
ist die Stinger Season hier oben im Norden auch langsam vorbei, aber so ganz
sicher ist man sich ja nicht, ob diese kleinen Viecher das auch schon wissen.
Zur Vorsicht stehen an jedem Strand die Essigflaschen rum, mit denen man den
Verletzten behandeln soll, bevor man den Krankenwagen ruft – irgendwie nicht so
vertrauenserweckend. Naja, schwimmen sollte man laut den Nachbarn in jedem Fall
nicht, da sich am Vormittag noch ein Krokodil in Strandnähe herumgetrieben
hat... Hmmm, auch nicht ganz so super, also dann eben nicht baden...
Mission Beach ist ein kleines Städtchen, in dem sich viele
viele Backpacker rumtreiben, kleine Cafés, ein super Strand und ziemlich viele
Angebote von Dingen, die noch auf unserer (naja, vor allem auf Henriks) Liste
stehen:


Erster Punkt: River Rafting – wir haben mal wieder die
Familientour gebucht, ab 6 Jahren, laut Henrik bestimmt total easy. Um 12:00
Uhr wurden wir am Campingplatz abgeholt und sind zum Tully River gefahren, ca.
45 Minuten Fahrt. Während der Fahrt wurden wir schon auf die wichtigsten Dinge
hingewiesen – SAFE FLOATING POSITION und so weiter...mir wurde schon ein
bisschen mulmig... Naja, in einem Pool am Anfang des Flusses, das Schild mit
den Krokodilen haben wir geflissentlich ignoriert, haben wir erst ein bisschen
geübt, schnelle Drehungen und so. Henrik und Hannah in einem Kanu, Finn und ich
in einem und Tom mit dem Guide. Auf die großen Rafts dürfen die Kinder erst ab
13 Jahren, aber hier ist man eh irgendwie viel näher dran (und man steuert
selber und liegt auch viel schneller im Wasser...).


Los ging`s, von Familientour natürlich keine Spur. In unserem
Raft saß ich hinten, musste also lenken und ich habe es nur so bedingt auf die
Kette bekommen, irgendwie sind wir die ganzen „Rapids“, also die
Stromschnellen, rückwärts runtergefahren, aber immerhin sind wir nicht gekentert
und nach 4 Stromschnellen (von 9) sind wir sogar mal vorwärtsgefahren. Dass wir
ständig auf irgendwelchen Steinen hängen geblieben sind, muss man ja nicht unbedingt
hervorheben ;o). Henrik hat derweil versucht, sein Boot, am Anfang noch mit Hannah,
um einen Baum zu wickeln – laut unserem Guide hat das vor ihm noch keiner
geschafft. Hannah ist dann leider aus dem Raft rausgeflogen, aber sie wollte eh mal die
Stromschnellen schwimmen (eigentlich eher geplant und freiwillig ...) – und in der Safe Floating Position war es wohl auch kein
Problem, wobei man doch ziemlich viel Wasser schluckt. Ich habe die
gesamte Aktion nicht mitbekommen, weil ich mich so gefreut hatte, vorwärts
gefahren zu sein. Die schlimmsten Rapids hatten wir schon hinter uns, und dann
kam eine, wo wirklich ALLE (außer Finn und mir und den Guides) gekentert sind –
glücklicherweise waren die Stromschnellen nicht zu lang, aber bis wir wieder
alle in den Rafts hatten, alle Paddel eingesammelt hatten, unsere Erfahrungen durcheinandergeschrien
haben, das dauerte doch so seine Zeit. Das zweite Mal Kentern hätte man sich
laut Hannah sparen können, aber am Ende war dann wieder alles gut.

Zwischendurch mussten wir auch alle still sein, da sich an
dem einen Pool ein Saltie, ein Salzwasserkrokodil, häuslich eingerichtet hat –
und ja, man will unbedingt ein Krokodil sehen – ich nicht unbedingt, aber man
beugt sich ja der Allgemeinheit. Eigentlich leben die ja im Salzwasser, wie der
Name schon sagt, aber dieses ist die 20 Kilometer den Fluss herausgeschwommen,
trotz Süßwasser und Kälte. Wir haben auch den Baumstamm, wo es am Tag vorher
noch gesichtet wurde, gesehen, aber von einem Krokodil keine Spur. Jetzt kann
man sich überlegen, ob es nur eine Finte der Guides war, oder ob das Saltie nur
irgendwo auf der Suche nach Nahrung herumschwamm – tja, was ist besser? Wir hatten
eh kaum Zeit, darüber nachzudenken, da die nächsten Stromschnellen kamen – alle
weiteren meisterten wir ohne größere Probleme – we did it! Und es hat auch richtig
Spaß gemacht.
Nächster Punkt auf Henriks to do Liste: Skydiven, also
Fallschirmspringen – was hier absolut top sein soll, weil man einen
wunderschönen Blick von oben hat und dann auf dem Strand landet. Also kurz
irgendwelche Unterschriften leisten, dass man sein Leben ganz entspannt in die
Hände von irgendjemand legt und sich der Risiken bewusst ist, dass man aus 14
000 Fuß aus einem Flugzeug springt – und los ging es. Da wir ja nicht dabei
waren – wir haben am Strand gewartet, wo Henrik dann wieder landen sollte, hier
nochmal O-Ton Henrik:


"Wir waren zu zweit, die springen wollten (sowie zwei Typen,
mit denen wir zusammen springen sollten - war ja ein Tandemsprung, ganz alleine
geht das doch nicht einfach so). Etwas mulmig war mir ja schon, insbesondere
nachdem ich das Flugzeug gesehen habe, mit dem man fliegen sollte. So eine alte
Rostlaube habe ich noch nie gesehen, eine kleine Propellermaschine
mit genau einem Sitzplatz (für den Piloten – immerhin ...) und noch ein
bisschen Platz daneben und dahinter, wo wir uns (also zwei und zwei) hingekauert
haben. Naja, die Maschine hat es tatsächlich hoch geschafft und der Blick von
oben war klasse.
Noch ein weiteres Mal kurz das Procedere besprochen und dann
waren wir auch schon auf 14.000 Fuß (das sind so 4.500 m) Höhe. Wir haben die
Tür von dem Flieger geöffnet und es ist schon etwas wild, wenn man
rausschaut, in die Tiefe guckt und den Fahrtwind spürt. Tja, und dann sind wir rausgesprungen, wir haben uns erst ein paar Mal überschlagen und sind im
freien Fall so ca. 60 Sekunden nach unten gerast, cool!!!! Dann wurde der
Fallschirm gezogen und wir sind noch so 2 bis 3 Minuten entspannt nach unten
geschwebt und schließlich auf dem Strand gelandet. Insgesamt wirklich beeindruckend!"
Nach diesen Erlebnissen sind wir erstmal wieder ins Inland gefahren
und haben Strand und Meer mit Wasserfällen, Regenwald und Wandern getauscht.
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