Sonntag, 27. März 2016

21.03. - 26.03.2016: Lakes Entrance und Jindabyne

Nachdem wir ja eigentlich die Ostertage an der Küste verbringen wollten, dort aber einfach alles ausgebucht war, haben wir unsere Pläne geändert und haben in der Woche vor Ostern noch einen Abstecher an die Küste gemacht - allein die Fahrt vom Mount Buffalo nach Lake Entrance war grandios. Nach der Great Ocean Road sind wir so auch noch die Great Alpine Road gefahren, durch diverse Skiorte und über echt hohe Pässe (unser Wohnmobil hat auch alles ganz brav mitgemacht).










Wieder an der Küste haben wir uns einen kleinen Campingplatz gesucht und haben 2 Tage damit verbracht, einfach ein bisschen an der Küste abzuhängen, Strandspaziergänge zu machen und zu baden - allerdings merkt man jetzt schon deutlich, dass es Herbst wird, und es somit doch abends schon ziemlich kalt wird.

Mittwoch sind wir dann wieder ins Landesinnere gefahren und haben eine Nacht in einem Nationalpark in Buchan verbracht, da dort ziemlich große Höhlen zu besichtigen sind - in der Nacht waren wir mit ein paar Possums und Kängurus alleine in dem Park und wir haben ein großes Lagerfeuer gemacht und den Sternenhimmel genossen. Am nächsten Tag nach der Schule haben wir uns eine der Höhlen angeschaut, den Fairy Cave, eine unglaublich weit verzweigte Höhle mit ganz verwinkelten Gängen, in denen sich sogar Tom teilweise bücken musste - es war wirklich spannend und wir waren alle total begeistert - ich habe so eine Höhle noch nicht gesehen...

Nach der Höhlenführung sollte es weiter in Richtung Mount Kosciuszko (von den Australien liebevoll "Kozzie" genannt), dem höchsten Berg Australien gehen, den wir natürlich unbedingt besteigen wollten. Angefixt durch das Mountainbike Rennen in Bright, wollten wir mehr und Henrik hat extra die "Downhill-Strecke" für Wohnmobile rausgesucht. Wir hatten 170 Kilometer zu fahren und auf dem direktesten Weg war schon in unserem Strassenatlas angezeigt, dass ein Teil der Strecke "UNSEALED" sein sollte - wir haben auch einen Ranger gefragt, ob die Strecke machbar ist... naja, für Wohnwagen ungeeignet, sehr eng, steil, kurvig und nicht asphaltiert, aber "stunning views" und normalerweise machbar ... wie auch immer, man kann es sich denken, das war unsere Strecke, quasi wie für uns gemacht.

Normalerweise fahre ich ja immer, aber dieses Mal habe ich mich geweigert... am Anfang war auch alles noch ganz entspannt, zwar nicht asphaltiert, aber recht gut zu fahren. Dann ging die Bergstrecke los, und es war halt echt einfach eng und steil - glücklicherweise herrschte kaum Gegenverkehr, bis uns irgendwann plötzlich ein Bus entgegenkam, aber an einer ziemlich guten Stelle, so dass keiner zurücksetzen musste...aber die Aussicht war wirklich grandios. Wir hatten ja damit gerechnet, dass wir so ca. 35km unsealed road haben, aber irgendwie ging es dann erst richtig los - die Strasse wurde immer schlechter, mit riesigen Schlaglöchern, teilweise musste man fast klettern, wie gesagt, genau das Richtige für ein WoMo... Nach mehr als 70 Kilometer unsealed hatten wir es geschafft - mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 kmh für die gesamte Strecke und sogar Henrik musste zugeben, dass es doch ziemlich heftig gewesen war (offen gestanden waren wir ganz schön froh, dass unser Wagen nicht auseinander gefallen ist)! Aber wir waren ja gut angekommen, in Jindabyne, der Ort, von dem aus man am besten Kozzie erkunden konnte. Unser Campingplatz war fast wie ein Nationalpark Campground, mit vielen Kängurus, massig Platz und viel Holz für Lagerfeuer - was wir in den nächsten Tagen perfektioniert hatten. Am Anfang mussten wir den Kindern noch zeigen, wie man ein Feuer in Gang bekommt, aber mittlerweile haben sie es echt drauf - und an der Rezeptur des perfekten Stockbrotrezeptes arbeiten Hannah und ich noch. Wir sind aber schon ziemlich gut dabei.




Am Donnerstag wollten wir - es war perfektes Wetter laut unserer WetterApp (habe ich diese nicht letzt noch gelobt?) - eigentlich auf den Kozzie, allerdings regnete es morgens, so dass wir unsere Pläne nochmal umschmeissen mußten. Nach dem Einkaufen haben wir uns kurzentschlossen Mountainbikes ausgeliehen und sind (ganz nach unseren Vorbildern in Bright) Crosscountry gefahren, zwar eine einfachere Strecke, aber für das erste Mal hatten es diese 15 Kilometer schon in sich. Auch hier gab es kleinere Strecken downhill, die wir vorher natürlich auch hochfahren mussten...vielleicht ist Tennis doch nicht die richtige Sportart - mal abwarten. Auf jeden Fall war es ein toller Nachmittag und es hat uns allen richtig Spass gemacht.



Am Freitag, Godfriday, sollte es laut Wettervorhersage regnen, so dass wir nur einen Tag rumgammeln eingeplant hatten - was soll ich sagen, in der App war schlechtes Wetter, am Himmel schien die Sonne - aber wir trauten der Sache nicht so recht und haben unsere Bergbesteigung auf Samstag verschoben, da dann wirklich super Wetter sein sollte. Wir waren nur kurz am See, haben viel gelesen, gesportelt, abends wieder Lagerfeuer gemacht und sind früh ins Bett, da ja nun wirklich unsere Besteigung des Mount Kosciusko bevorstand...wir sind recht früh aufgestanden, dann nach Thredbo gefahren (das größte Skiresort Australiens) und von da konnte man erstmal mit einem Sessellift fahren, damit die Besteigung auch nicht ganz so hart war - vielleicht hätte es uns stutzig machen sollen, dass der Weg auf den Gipfel als "kinderwagentauglich" beschrieben wurde.

Nun ja, was soll ich sagen, es war Ostersamstag, traumhaftes Wetter und wir pilgerten mit ca. 500 000 anderen Leuten auf den Gipfel, der absolut unspektakulär war. Nach 6,5 km Boardwalk oben angekommen, konnten wir uns in die Reihe stellen, um ein Gipfelfoto zu machen - es war furchtbar. Es wäre eine schöne Wanderung gewesen, aber mit all den anderen Leuten eher nervig. Aber, wir waren selbst Schuld und eine Erfahrung reicher...we conquered the Kozzie!
We did it  -  Mount Kozzie!

Auf der Sesselluftfahrt nach unten haben wir den MTB Fahrern zugeschaut, die wie die Irren den Berg runter gerast sind - diese Sportart verfolgt uns jetzt ein bisschen. Am Nachmittag waren wir wieder auf unserem Campingplatz und haben den Abend mal wieder mit einem Lagerfeuer eingeläutet - dieses Mal ein besonders großes, da es ja das Osterfeuer war.




In diesem Sinne - frohe Ostern Euch Allen!




Montag, 21. März 2016

17.03. - 20.03.2016: Mount Buffalo Nationalpark

Nach unserem Ausflug an den Murray River haben wir uns dann aufgemacht in die Victorian Alps, speziell in den Mount Buffalo Nationalpark. Da man in den Bergen nicht mit so einem großen Auto auf einem der kleinen Campingplätze übernachten konnte, haben wir uns einen Campground in einem kleinen Dorf, in Porepunkah, am Eingang des Nationalparks gesucht. Wir sind relativ spät angekommen und die Kinder waren nur noch kurz im Schwimmbad und wir haben Pläne für die nächsten Tage geschmiedet.


Kurz nach dem Start


Die Gegend ist bekannt für Paragliding und Henrik wollte das schon immer mal ausprobieren. Da die Wetteraussichten bestens waren, sind wir am nächsten Morgen mit Fred (den wir über Internet ausfindig gemacht haben) auf den Mystic Mountain gefahren, wo Henrik mit ihm einen Tandemsprung gemacht hat – Thermik, Wetter, Aussicht – es war wohl alles vom Feinsten, und Henrik hatte sein erstes Highlight auf diesem großen Abenteuerspielplatz Mount Buffalo. By the way, ich durfte dann zusammen mit den Kindern den 4WD von Fred den Berg runterbugsieren, großes Spielzeug für große Jungs ....
Kurz nach der Landung



Neben dem Landeplatz fanden die Vorbereitungen für ein riesiges Mountainbike Event statt, nämlich die "Australian Championship" im Downhill, Crosscountry und Trials (wo die Fahrer sich über Hindernisse kämpfen müssen, in diesem Fall Holzaufbauten oder bis zu 5 Meter hohe Röhren...), die genau an diesem Wochenende hier stattfinden sollten – na, das konnten wir uns natürlich auf gar keinen Fall entgehen lassen (davon später mehr).


Nach dem Paragliden wollten wir noch in den Nationalpark zum Wandern. Wir wussten zwar, dass man relativ weit fahren musste (ca. 25km) und dass es den Berg hoch geht, und wussten auch, dass wir irgendwann mal tanken müssen, aber so richtig dramatisch sah es eigentlich nicht aus... als dann nach ein paar Kilometern plötzlich das Licht anging für den Reservetank, waren wir auch noch nicht sonderlich beeindruckt...aber als der Weg sich immer weiterzog und richtig steil wurde, wurde insbesondere mir doch ein wenig mulmig zumute. Henrik war noch völlig entspannt, während ich schon mit dem Gedanken gespielt habe umzukehren, immer daran denkend, dass wir den ganzen Weg ja nochmal wieder zurück müssen ... Naja, wir sind erst einmal weitergefahren, haben dann geparkt und eine total schöne Wanderung gemacht – der Mount Buffalo zeichnet sich durch wilde Steinformationen aus, auf denen man hervorragend klettern kann.
Auf dem Rückweg versuchten wir vor allem ohne Benzin wieder runter zu kommen, was uns auch recht gut gelang – wir haben es bis zur Tanke geschafft und dort festgestellt, dass wir einen 75 Liter Tank haben, in den wir genau 74,9 Liter getankt haben – also so knapp waren wir tatsächlich noch nie (Viele Grüße an Jens ;o), obwohl wir schon recht häufig auf dem letzten Liter in irgendwelche Tankstellen gerollt sind... Ich freue mich schon aufs Outback, wo manchmal nur noch alle 500 km eine Tanke kommt...

Der nächste Tag war wieder ein Lay-over Tag, da Regen angekündigt war – die Wetter App ist schon grandios, man kann echt gut planen – und wir haben den Tag mit Schule, Planung, Einkaufen, Friseur usw. vertrödelt – weiterfahren konnten wir noch nicht, da einfach noch zu viel zu tun war auf diesem großen Abenteuerspielplatz...
Unsere Route in die Berge liegt ziemlich fernab der normalen Touristenrouten und so waren auf unserem Campingplatz außer uns nur noch australische Rentner aus einem CARAVAN Club, die sich einmal im Jahr treffen, und die uns quasi adoptiert haben – sehr süß, es gab Nachtisch und Kuchen von ihrem Büffet, Tipps für unsere Route und Schokoeier für die Kinder.


Am Samstag war wieder schönes Wetter (allerdings ist die Temperatur ziemlich rapide gefallen und auf dem Berg waren es gerade mal 4 Grad, im Vergleich zu den 32 Grad am Murray River drei Tage vorher doch recht wenig ...) und wir mussten ziemlich früh aufstehen, da das nächste Highlight anstand: Abseiling (ja, das heisst im Englischen tatsächlich so)!



 Wir sind schon um halb 7 Uhr aufgestanden und in den Nationalpark gefahren – mit Benzin übrigens gar kein Problem. Oben an „the Gorge“ haben wir erst gefrühstückt (schon praktisch, wenn man immer sein gesamtes Haus dabei hat), und dann haben wir David zum Abseiling getroffen, kurze Einweisung und los ging es, erst auf die Steilwand mit 10 Metern, dann auf 25 Meter und dann auf 35 Meter. 




Henrik und Hannah sind direkt runter wie Spiderman, Tom und Finn mussten sich erstmal an Höhe und die Vertikale gewöhnen, aber dann machten die Beiden es auch super. Ich habe vor allem super Fotos gemacht, mir müsste man ja Geld zahlen, bis ich mich da runter lasse! Daher, Respekt vor den anderen...sie hatten auf jeden Fall jede Menge Spaß und waren echt stolz auf sich.
35 Meter Steilwand
  
Downhill


Trial
Nach einem kurzen Mittagessen – wie gesagt, unser Haus ist immer dabei – waren wir noch kurz Wandern, und mussten dann aber wieder runter, da die verschiedenen Mountainbike-Events anstanden. Himmel, bin ich froh, dass meine Kinder Tennis spielen und nicht MTB Downhill fahren... Live zu sehen, mit welcher Geschwindigkeit die Jungs die Berge runterrasen, lässt einem echt das Herz stehenbleiben! Und was die anderen Verrückten mit ihren Rädern beim Trial veranstalten, ist auch nicht von schlechten Eltern ....


Alles in allem ein echt toller Tag – und so langsam konnten wir den Mount Buffalo wieder verlassen, da wir auch echt alles mitgenommen haben, was man hier machen konnte.

Am nächsten Tag wollten wir weiterfahren, ursprünglich wollten wir zuerst zum Mount Kosciuszko und dann nochmal an die Küste, aber da dort über Ostern alles voll ist, haben wir kurzfristig unsere Pläne geändert, fahren jetzt an die Küste und dann erst wieder in die Berge.

Donnerstag, 17. März 2016

09.03. - 16.03.: Grampians Nationalpark, Goldrausch und Murray River


Endlich waren wir im Grampians Nationalpark... nach all dem Surfen, der Küste, der Sonne und dem Meer haben wir uns alle auf die Berge gefreut. Und die Grampians sind berühmt für tolle Wanderungen. Da ein Feiertag bevorstand, sollte es voll werden - kleiner Nebeneffekt, wir konnten den "gemeinen Australier" beim langen Weekend beobachten. Der Campingplatz, den Henrik ausgesucht hatte, war total nett, mit ganz vielen Kängurus, Emus und Kakadus, also beste Voraussetzungen für einen schönen Aufenthalt.



Wir wussten schon, dass es am ersten Tag regnen sollte und haben gleich mal einen "Layover day" eingeplant - das heisst, einen Tag ohne Fahrt, mit viel Zeit für Schule, Wäsche waschen, Sport machen usw.  Nachmittags hat es dann aufgerissen und wir konnten noch eine kleine Wanderung zu den McKenzie Falls machen...

Am nächsten Tag war dann wieder schönstes Wetter (allerdings über 30 Grad - irgendwie ist es im Inland wärmer als an der Küste...), und wir haben eine richtig tolle Wanderung auf die Pinnacles gemacht, die auch den Kindern total Spass gemacht hat, da man hier richtig gut klettern konnte. Nach dem Wandern haben wir dann unseren obligatorischen Kaffee und Eisstopp im Städtchen Halls Gap gemacht, dann waren die Kinder nochmal im Schwimmbad und wieder war ein wunderschöner Tag vorbei.







Nach einer weiteren Wanderung am nächsten Vormittag in den Grampians wollten wir quer durch das Inland in Richtung Berge fahren und sind auf dem Weg zuerst noch nach Ballarat gekommen, einer der Goldgräberstädte in Australien, die ab 1851 den Goldrausch erlebte. Um diese Zeit nachzuerleben, wurde hier eine eigene kleine Goldgräberstadt als Freilichtmuseum errichtet, die total authentisch, informativ und spannend war und wo wir einen ganzen Tag verbrachten.




Daher fuhren wir erst abends weiter, und da wir keinen "kommerziellen" Campingplatz mehr bekommen haben, sind wir auf einen der vielen Campgrounds in einen Nationalpark gefahren, wo man häufig kostenlos übernachten kann... der war zwar auch schon recht voll, aber wir haben uns mit unserem Riesenauto noch irgendwo reingequetscht - die Toiletten sind da zwar grenzwertig, Duschen gibt es natürlich auch keine, aber die Umgebung ist unglaublich schön, und man campt mitten in der Natur. Das werden wir in Zukunft sicher öfter machen, und Strom brauchen wir auch nur alle 2 bis 3 Tage, um alle unsere Gerätschaften wieder aufzuladen!

Weiter ging es in Richtung Echuca, einer Stadt am Murray River, wo in alten Zeiten Paddlesteamer, also Schaufelraddampfer, die Waren von A nach B transportierten. Hier haben wir noch eine Fahrt mit einem historischen Dampfer gemacht (gemeinsam mit einer australischen Reisegruppe einer Butterfahrt, deren Durchschnittsalter wir DRAMATISCH gesenkt haben), und sind dann aber wieder weitergefahren.







Übernachtet haben wir wieder auf einem Campground in einem National Park, der am Murray River gelegen war - in einer unglaublichen Umgebung.










Wir waren allein auf weiter Flur, haben ein Lagerfeuer gemacht und unser Abendessen auf dem Feuer gekocht, okay, wir haben nur die Kartoffeln ins Feuer geworfen, aber es war echt super...(hätten wir das Lagerfeuer auf der anderen Seite des Murray Rivers in New South Wales gemacht, hätten es uns bis zu 10 000$ gekostet, in Victoria war es erlaubt - allerdings haben wir das erst am nächsten Morgen erfahren...). Finn ist hier auch über seine erste Schlange gestolpert, die einen Meter von ihm entfernt aus dem Wasser auftauchte - glücklicherweise haben wir erst am nächsten Morgen erfahren, dass es eine ziemlich giftige war...


Am nächsten Morgen haben wir in dem Nationalpark noch eine kleine Bootstour gemacht, wo uns ein Ranger die Umgebung, die Vegetation und viele Vögel und Tiere gezeigt hat - insbesondere Kingfisher, kleine Eisvögel, die wahnsinnig schwer zu finden sind...und ausserdem noch zweimal die "red belly snake", die Finn schon vorher kennengelernt hat.









Für die nächste Etappe wollen wir wieder in die Berge, und zwar in die "Victorian Alps", doch dazu das nächste Mal mehr.

Montag, 14. März 2016

BRENNPUNKT: Camperalltag (von Henrik)

Hier möchte ich mal ein bisschen über unseren Alltag als Camper berichten (und die kleinen Widrigkeiten, die es da ab und an gibt ...):



Zunächst einmal ist da natürlich das Wohnmobil an sich, es ist einfach etwas kleiner als unser geräumiges Haus in der Alten Landstraße.












Das bedeutet z.B., dass jeder ein Fach von ca. 30cm x 20cm x 20 cm hat, um seine Kleidung unterzubringen (okay, okay, Katrin und ich haben zwei solcher Fächer). In jedem Fall muss man ganz schön stopfen, um da alles unterzubringen ....




Obwohl unser Wohnmobil (insbesondere in Relation zu anderen Wohnmobilen) eigentlich ordentlich groß ist, muss man trotzdem etwas kämpfen, um alle anderen Gegenstände gut zu verstauen. Mittlerweile haben wir nämlich noch eine ganze Menge zusätzliches „Geraffel“, z.B. unser Surfboard, das Bodyboard, eine Lego-Kiste, ein ferngesteuertes Auto, einen normalen Fußball, einen Strandfußball, eine 2m x 4m große Matte, unseren Tisch für draußen samt den fünf Stühlen und und und ... Naja, man ist auf jeden Fall beschäftigt, alles irgendwo unterzubringen.


Besonders gilt das, wenn wir einkaufen waren (so jeden zweiten Tag). Ich bin immer wieder überrascht, wieviel Essen wir so anschleppen müssen, um uns fünf satt zu bekommen. Unser Kühlschrank ist natürlich auch nicht so groß wie zu Hause, aber zum Glück schon ordentlich groß, so dass wir da – zumindest meist - alles reinbekommen. Übrigens funktioniert der Kühlschrank fast immer, das heißt, auch wenn wir fahren (dann über die Batterie) oder wenn wir wild campen oder eine „unpowered site“ (also Stellplatz ohne Strom) haben (dann über Gas). Da kann man sich also nicht beklagen.

Außerdem wird man in einem Wohnmobil natürlich auch gezwungen, nichts rumliegen zu lassen. Das gilt insbesondere, wenn wir von A nach B fahren, was so jeden zweiten Tag passiert. Mittlerweile sind wir aber auch geübt darin, alles an seinen Platz zu bringen, so dass wir in aller Regel recht zügig abfahrbereit sind.

Wohnmobil abfahrbereit


Ach ja, und umbauen muss man auch noch: Katrin und ich schlafen hinten, tagsüber ist das unser großer Tisch, der von den Kindern für Schule benutzt wird und abends von uns allen zum Sitzen, Lesen oder Spielen (zumindest wenn wir wegen Temperatur, Insekten oder sonst irgendetwas nicht draußen vor unserem Wohnmobil sitzen). Die Kinder schlafen übrigens zu dritt oben im Alkoven, das geht erstaunlich gut!

Bett hinten
Umbauphase











Tisch hinten
So ein paar Macken hat unser Wohnmobil natürlich auch. Katrin hat ja schon über unsere zweite Herdplatte berichtet, die wir bisher vergeblich versucht haben reparieren zu lassen. Mittlerweile wissen wir zumindest, dass das „Thermocouple“ (ich erspare Euch weitere Details ...) defekt ist. Leider ist das einfach nicht aufzutreiben und eigentlich wollten wir auch gar nicht mehrere Tage mit unserer zweiten Herdplatte verbringen, so dass wir uns momentan halt weiter mit nur einer Herdplatte behelfen, was manchmal schon etwas Kreativität beim Kochen erfordert ...

Insgesamt hat sich aber alles gut eingespielt und insbesondere die Kinder haben sich auch gut an unser neues Leben gewöhnt. Sie helfen auch ordentlich mit – Finn und Hannah spülen regelmäßig (ja, das muss natürlich auch jeden Tag (meist zweimal) gemacht werden) und Tom räumt das Geschirr weg und bringt den Müll weg.

Während der Fahrt, Kinder (wie immer) lesend ...

Woran sich der Rest der Familie noch nicht so gewöhnt hat, sind die Moskitos, die natürlich auch zum Campen gehören und uns immer mal wieder heimsuchen. Bei soviel „süßem Blut“ um mich rum, werde ich (zumindest bisher) in Ruhe gelassen, aber alle anderen haben schon den einen oder anderen Stich abbekommen, ganz vorneweg Finn, der sich ganz besonderer Beliebtheit erfreut ....

Schule machen wir natürlich auch: Und zwar jeden Tag, nach dem Frühstück, mindestens eine Stunde. Die Begeisterung bei den Kindern ist mal größer und mal weniger groß, aber alles in allem klappt das auch gut. In der Zeit machen Katrin und ich meist unser Fitnessprogramm, so dass alle gut beschäftigt sind ....


So, jetzt könnt Ihr Euch vielleicht ein bisschen besser unseren Alltag vorstellen. Alles in allem sind wir wieder begeistert vom Campen, man ist insbesondere so viel direkter an allem dran, lebt fast die ganze Zeit draußen und ist extrem flexibel. Und man findet häufiger Campingplätze direkt am Wasser – was unglaublich schön ist!



Samstag, 12. März 2016

04.03. - 09.03.: Great Ocean Road

Die nächsten Stopps waren alle entlang der Great Ocean Road, die wirklich ein Traum ist.


Unser erster Halt war in Wye, einem Minidorf, das an einem kleinen Strand liegt. An Weihnachten jagte hier ein Buschfeuer (Waldbrand) durch, der die gesamte Region erfasste - wie durch ein Wunder ist Wye verschont geblieben, bzw. wurden "nur" 120 Häuser zerstört. Aber es ist wirklich erschreckend zu sehen, wie nah die Flammen den Häusern teilweise gekommen sind. Verletzt wurde übrigens niemand...
In Wye gibt es nicht viel zu tun außer surfen und am Strand sein, aber das war total schön und die Wellen waren anfängergerecht - schön, dass wir mittlerweile unseren Aufenthalt an die Beschaffenheit der Wellen anpassen ;o).

Auf dem weiteren Weg macht die Great Ocean Road einen Schlenker ins Inland und dort lag unser nächsten Ziel - Bimbi Park, "Campen unter Koalas", was auch wirklich stimmte. Mitten im Wald gelegen unter riesigen Eukalyptusbäumen (Manna Gum Tree), die die Hauptnahrung für die Koalas sind. Ausserdem konnte man noch richtig schön wandern, am ersten Tag sind wir zu dem nächsten Strand gelaufen, immerhin 2,5 km entfernt, ein ziemlich unberührtes Fleckchen Erde mit unbändigen Wellen, ein tolles Naturschauspiel.
Und am nächsten Tag haben wir noch eine lange Wanderung zu einem historischen Lighthouse gemacht, da hier der zweitsüdlichste Punkt Australiens ist, ein wichtiger Posten, da die Küste auch als Shipwreck Coast bekannt ist. Koalas haben wir natürlich auch gesehen, auch welche mit kleinen kids im Arm, echt niedlich... hier haben wir auch einige andere Langzeitreisende getroffen - Holländer mit zwei Kindern "around the world" sowie zwei Berliner mit einer 5-jährigen Tochter, die gerade elf Monate durch Südostasien geRADELT sind...doller geht immer...

Loch Ard Gorge

Dann mussten wir plötzlich ein bisschen in Hektik verfallen, da die Wettervorhersage etwas schlechter wurde und wir den schönsten Teil der Great Ocean Road, der jetzt folgen sollte, unbedingt im Sonnenschein sehen wollten. Das Meer ist nämlich nur in der Sonne so traumhaft türkis, ansonsten besticht es eher durch eine mausgraue Farbe...also haben wir uns aufgemacht und seht selbst, wir haben die schönsten Bilder doch noch in der Sonne gemacht: Gibson's Steps, Twelve Apostels, London Bridge...



Zwei der "Twelve Apostles" vom Gibson Beach aus
Twelve Apostles






















Und da wir gerade so schön unterwegs waren, haben wir uns auch noch einen Flug mit dem Helikopter gegönnt - spektakulär! Ich denke, das war sicher eines der Highlights dieser Reise, das so schnell keiner von uns vergessen wird.
 

Razorback
Am späten Nachmittag sind wir dann kurz auf einen Campingplatz (auch damit wir einen Platz für die Nacht hatten), haben kurz gegessen und sind dann nochmals los, um die drei letzten Look-outs in der Abendsonne und ohne die Touristen zu sehen - echt toll. Da die Great Ocean Road auf diesem Teilstück am bekanntesten ist, gibt es hier leider auch sehr viele Tagestouristen aus Melbourne, so dass die Aussichtspunkte teilweise richtig voll sind.



London Bridge






Noch eine kleine Anekdote zur London Bridge: bis 2005 war diese auch noch mit dem Festland verbunden und man konnte auch noch ganz normal drauf gehen, bis sie eines Tages dann einfach abbrach - die zwei Touris, die sich noch auf dem anderen Ende befunden haben, mussten mit dem Hubschrauber gerettet werden. Glücklicherweise ist sonst nichts passiert, aber die Zwei hatten sicher eine tolle Story zu erzählen.








Ach übrigens - wir waren ja schon mal hier, vor 9 Jahren. Die Twelve Apostles und ich haben sich ja nicht so verändert....:














Am nächsten Tag ging es weiter ins Landesinnere, zuerst nach Warrnambool, unser üblicher Stopp mit Großeinkauf, Apotheke, Tanken usw. und dann sind wir in den Grampians Nationalpark gefahren. Doch dazu beim nächsten Mal mehr.