Wieder an der Küste haben wir uns einen kleinen Campingplatz gesucht und haben 2 Tage damit verbracht, einfach ein bisschen an der Küste abzuhängen, Strandspaziergänge zu machen und zu baden - allerdings merkt man jetzt schon deutlich, dass es Herbst wird, und es somit doch abends schon ziemlich kalt wird.
Mittwoch sind wir dann wieder ins Landesinnere gefahren und haben eine Nacht in einem Nationalpark in Buchan verbracht, da dort ziemlich große Höhlen zu besichtigen sind - in der Nacht waren wir mit ein paar Possums und Kängurus alleine in dem Park und wir haben ein großes Lagerfeuer gemacht und den Sternenhimmel genossen. Am nächsten Tag nach der Schule haben wir uns eine der Höhlen angeschaut, den Fairy Cave, eine unglaublich weit verzweigte Höhle mit ganz verwinkelten Gängen, in denen sich sogar Tom teilweise bücken musste - es war wirklich spannend und wir waren alle total begeistert - ich habe so eine Höhle noch nicht gesehen...
Nach der Höhlenführung sollte es weiter in Richtung Mount Kosciuszko (von den Australien liebevoll "Kozzie" genannt), dem höchsten Berg Australien gehen, den wir natürlich unbedingt besteigen wollten. Angefixt durch das Mountainbike Rennen in Bright, wollten wir mehr und Henrik hat extra die "Downhill-Strecke" für Wohnmobile rausgesucht. Wir hatten 170 Kilometer zu fahren und auf dem direktesten Weg war schon in unserem Strassenatlas angezeigt, dass ein Teil der Strecke "UNSEALED" sein sollte - wir haben auch einen Ranger gefragt, ob die Strecke machbar ist... naja, für Wohnwagen ungeeignet, sehr eng, steil, kurvig und nicht asphaltiert, aber "stunning views" und normalerweise machbar ... wie auch immer, man kann es sich denken, das war unsere Strecke, quasi wie für uns gemacht.
Normalerweise fahre ich ja immer, aber dieses Mal habe ich mich geweigert... am Anfang war auch alles noch ganz entspannt, zwar nicht asphaltiert, aber recht gut zu fahren. Dann ging die Bergstrecke los, und es war halt echt einfach eng und steil - glücklicherweise herrschte kaum Gegenverkehr, bis uns irgendwann plötzlich ein Bus entgegenkam, aber an einer ziemlich guten Stelle, so dass keiner zurücksetzen musste...aber die Aussicht war wirklich grandios. Wir hatten ja damit gerechnet, dass wir so ca. 35km unsealed road haben, aber irgendwie ging es dann erst richtig los - die Strasse wurde immer schlechter, mit riesigen Schlaglöchern, teilweise musste man fast klettern, wie gesagt, genau das Richtige für ein WoMo... Nach mehr als 70 Kilometer unsealed hatten wir es geschafft - mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 kmh für die gesamte Strecke und sogar Henrik musste zugeben, dass es doch ziemlich heftig gewesen war (offen gestanden waren wir ganz schön froh, dass unser Wagen nicht auseinander gefallen ist)! Aber wir waren ja gut angekommen, in Jindabyne, der Ort, von dem aus man am besten Kozzie erkunden konnte. Unser Campingplatz war fast wie ein Nationalpark Campground, mit vielen Kängurus, massig Platz und viel Holz für Lagerfeuer - was wir in den nächsten Tagen perfektioniert hatten. Am Anfang mussten wir den Kindern noch zeigen, wie man ein Feuer in Gang bekommt, aber mittlerweile haben sie es echt drauf - und an der Rezeptur des perfekten Stockbrotrezeptes arbeiten Hannah und ich noch. Wir sind aber schon ziemlich gut dabei.
Am Donnerstag wollten wir - es war perfektes Wetter laut unserer WetterApp (habe ich diese nicht letzt noch gelobt?) - eigentlich auf den Kozzie, allerdings regnete es morgens, so dass wir unsere Pläne nochmal umschmeissen mußten. Nach dem Einkaufen haben wir uns kurzentschlossen Mountainbikes ausgeliehen und sind (ganz nach unseren Vorbildern in Bright) Crosscountry gefahren, zwar eine einfachere Strecke, aber für das erste Mal hatten es diese 15 Kilometer schon in sich. Auch hier gab es kleinere Strecken downhill, die wir vorher natürlich auch hochfahren mussten...vielleicht ist Tennis doch nicht die richtige Sportart - mal abwarten. Auf jeden Fall war es ein toller Nachmittag und es hat uns allen richtig Spass gemacht.
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| We did it - Mount Kozzie! |
In diesem Sinne - frohe Ostern Euch Allen!
